Frère & Sœur betrachtet die Bühne als einen Raum der Erzählungen, eine Reihe kleiner Geschichten stellen die verschiedenen Teile der Inszenierung dar. Die Verwirrung der Menschen und die Verwirrung der Rollen wird ausgelotet. Andere Personen sind endlos eingebunden wie das eigene Verlangen, und dadurch entsteht Chaos und Unbehagen über die Frage "Wer ist wer?" In kurzen Zusammentreffen werden zeitweilige Beziehungen erfunden und erforscht. Dies bedeutet von sich selbst etwas loslassen und schamlos abtrennen als auch die getroffene Person widerspiegeln.
All diese fließenden Charaktere sind gleich. Ihr Verhalten ist verblüffend ähnlich und ihre Wünsche stimmen immer wieder überein. Sie könnten ein und dieselbe Person sein, und doch sind sie vielfältig, austauschbar, wandelbar. Ihre Rollen sind letzlich reine Stimmen, die Körper durchdringen und verlassen, sie bieten einen Blick auf die zahlreichen Körper, die wir besitzen, aufbauen und darstellen, wenn wir anderen gegenüber treten.
Die Aufführung beleuchtet die Idee neuer Anfänge, nicht als eine Wiederholung sondern als eine unendliche Erneuerung, als neue Anfänge des Schicksals.
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