Vor spielenden Musikern schreite William Kentridge - dreimalige Documenta-Aussteller - auf und ab. Er hat sich und den Zuschauern seine Maschinen mitgebracht - Zeitmaschinen, die uns nicht (?) in eine andere Zeit versetzen, sondern uns mit der Zeit spielen, sie erfahren lassen. Er liest uns eine Geschichte vor. Gerne hätte ich ihm auch meine Geschichte von einem Reiseführer in New Orleans erzählt: "Als die Sklaven in Amerika landeten, standen Priester am Strand, die sie mit Weihwasser besprühten. Damit waren sie getauft und konnten als Christen sonntags nicht arbeiten. Sie gingen zur Kirche drei Schritte vor und zwei Schritte zurück. Wer wollte ihnen vorschreiben, wie sie zur Kirche gingen? Aus diesem Rythmus ist der Blues entstanden."
Ein Guitarenspieler setzt die Metronomen in Gang, die seinem Rythmus (oder er ihnen?) folgen. Die Ereignisse schaffen immer wieder Harmonien oder Disharmonien, die die Zuschauer über das richtige 'Timing' nachdenken lassen. Amüsante Spiele, denen die Zuschauer mit einem rythmischen Klatschen danken, der höchsten Auszeichnung in Frankreich für eine gelungene Theateraufführung.
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