Boris Charmatz, künstlerischer Partner des Festivals d'Avignon 2011, lässt in seiner Choreographie "Enfant"
Maschinen, professionelle Tänzer und Kinder tanzen. Ein Kran, der an einen modernen Kran aus dem Metallbaukasten der Kindheit erinnert, zieht am Anfang, die verschlungenen Fäden, an denen scheinbar leblose Menschen hängen. Die Menschen werden behutsam an den Fäden zusammengeführt (Wetten dass...??) und
auf einer Rüttelplattform hinabgelassen, wo sie das Leben durchrüttelt. Fast unbemerkt werden leblos erscheinende Kinder auf der Bühne abgelegt. Versuche, die zu eigenständigen Bewegungen anzuleiten, scheitern. Sie bleiben leblose Stoffpuppen.
Ein breites Laufband dreht sich zuerst nach oben, später nach unten. Tänzer als Transportgut. Die Tänzer gruppieren sich und reichen die Kinder von Arm zu Arm weiter. Kinder als Objekte. Die Kinder werden zurechtgelegt, hektische Gehopse der Erwachsenen. Die Kinder, scheinbar leblos, beginnen zu singen und werden langsam lebendig, alle springen isoliert umher, schließlich nehmen die Tänzer leblose Gestalten an. Die Kinder versuchen in kleinen Gruppen, die Tänzer wieder zum Leben zu bringen. Ein Dudelsackpfeifer (Rattenfänger?)
bläst zu einen Kreislauf.
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