Festival Off Avignon
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5.-28. Juli
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'Schlimme Zeiten
La Machine de Turing |
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Foto: Fabienne Rappeneau |
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Im Winter 1952 erstattet Alan Turing Anzeige wegen eines Einbruchs in seinem Haus. Die Ermittlungen ergeben, dass ein junger Mann, mit dem Turing eine sexuelle Beziehung hat, an der Tat beteiligt war. Die britische Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Turing wegen "des schweren Verstoßes gegen die guten Sitten". Turing wird zu einer Gefängnisstrafe oder zum Unterziehen unter eine Behandlung gegen Homosexualität verurteilt. Turing leidet sehr unter dieser Behandlung und begeht zwei Jahre später Selbstmord mit einem vergifteten Apfel. Das Theaterstück nimmt diese Beziehung zum Anlass für einen Rückblick auf das Leben von Alan Turing.
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Foto: Gipsy Nonn |
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Alan Turing war zu Beginn des zweiten Weltkriegs Mathematikprofessor und arbeitete an der Theorie intelligenter Maschinen. Die britische Regierung beauftragte ihn zusammen mit einer Reihe anderer Wissenschaftler mit der Entschlüsselung von Enigma, ein Kodierungssystem, das die deutsche Wehrmacht verwendete. Alan Turing gelang es schließlich, dass die Briten das Kodierungssystem entschlüsseln konnten und damit in den Besitz wesentlicher Militärgeheimnisse kamen.
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Foto: Fabienne Rappeneau |
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Das Theaterstück La Machine de Turing zeigt den Menschen Alan Turing - ein Genie, das seine Umwelt immer wieder mit neuen, auch abstrusen Ideen konfrontiert, ein Sonderling mit der Überzeugung, dass Maschinen auch entschlüsseln können, was andere Maschinen verschlüsselt haben. Benoit Solès strahlt als Turing eine große Menschlichkeit aus, die die unverständlichen Episoden seines Charakters übersehen lassen. Alan Turing war wohl ein Mensch, der in seiner Einsamkeit nach dem Verlust eines Freundes in die Mathematik geflüchtet ist. Frenetische Ovationen danken für die Aufführung.
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Foto: Fabienne Rappeneau |
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Am 24. Dezember 2013 wurde Alan Turing durch ein allein dem Monarchen zustehendes besonderes Gnadenrecht durch ein sogenanntes Royal Pardon begnadigt. Justizminister Chris Grayling hatte diese Begnadigung bei Elisabeth II. beantragt. Turing gilt damit auch als offiziell rehabilitiert. Im April 2016 entschuldigte sich Robert Hannigan, der damalige Leiter des britischen Geheimdienstes GCHQ, für die Behandlung von Homosexuellen durch seine Institution und bezog dies ausdrücklich auf Alan Turing (Wikipedia).
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Foto: D. R. |
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Redaktion: Dr. Georg J. Vigier, kulturnetz |
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