Ein weißer Text weist am Anfang
darauf hin: Hitler links, Lenin Mitte, Hirohito rechts; was man nicht sehen
kann, muss beschrieben werden, da wohl die Personen nicht genug für sich selbst
sprechen. Wer aber links sitzt, kann links nichts sehen, wer rechts sitzt kann,
rechts nichts sehen. Um das Stück zu erfassen, benötigt man einen Platz in der
Mitte des Balkons. Das Theater ist völlig ungeeignet für die Aufführung.
Die Aufführung ist in Flämisch, trotz Cassiers' sonst überragenden Technik,
kann man kaum Bühne und französischen Text gemeinsam sehen. Es beginnt mit netten Leuten:
Hitler im Bett mit Eva Braun (ab und zu macht er auch Gymnastik), Lenin mit
seiner ihn liebevoll umsorgenden Frau auf dem Schoß, Kaiser
Hirohito im Gespräch über Krabben. Alle werden gleich die schlimmsten
Nachrichten ihres Lebens erhalten.
Es folgt ein Durcheinander (Spricht jeder seine eigenen Worte oder die eines
anderen?). Die Positionen wechseln auf der Bühne, den sympathischen
Mächtigen wird Böses angetan. Die Videoeinspielungen über weite Strecken
bloße Dekoration. Wie konnte es Guy Cassiers passieren, dass er ein Stück so inszeniert? Ein
totales Ärgernis, schade um die Zeit. So schlecht muss
Theater nicht sein!
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