Festspiele Avignon
4.-25.Juli 2015
- Impressionen
4.-25.Juli
Festival d'Avignon 2015
 
Was ist Avignon?
 
Vorbereitung, Anreise, Unterkunft
 
Home
 

In

 

König Lear
Übersetzung und Regie: Olivier Py

4.-8., 10.-13. Juli 2015,
22:00 - 1:00 h,
Cour d'Honneur du Palais des Papes

 

 

Fotos: Christophe Raynaud de Lage  
 

 

König Lear (Philippe Girard) will sein Land unter seinen Töchtern aufteilen und seine Krone abgeben. Maßstab für die Aufteilung soll sein, wie stark seine Töchter ihre Liebe zu ihrem Vater ausdrücken können. Zwei Töchter dramatisieren wortreich ihre Zuneigung, doch die Lieblingstochter schweigt. Der König vestößt entgegen dem Rat von Narr und Vertrauten seine Lieblingstochter. Nach der Aufteilung wendet sich das Blatt. Die beider begüterten Töchter verstoßen ihren Vater, der machtlos mit Narr (Jean Damien Barbin) und Gloucester (Jean-Marie Winling) durch die Lande irrt. Nur die verstoßene Tochter gewährt dem Vater einen Unterschlupf, doch am Ende sinken alle ins Grab.

Olivier Py hat in seiner Inszenierung dem Narr eine besonders hervorragende Rolle eingeräumt, indem dieser seine Sprüche häufig als Chancons darbietet. Die Inszenierung gewinnt hierduch über weite Strecken an Leichtigkeit, ohne auf Schärfe zu verzichten. Olivier Py ist bei Shakespeares Lear von der Macht der Worte und des Schweigens fasziniert. Im XX. Jahrhundert hätten Worte und Schweigen wieder eine besondere Aktualität gewonnen.

Die Spieldauer von drei Stunden ohne Pause verlangt auch viel von den Zuschauern. Gewisse Kürzungen hätten die Aufführung überzeugender gemacht und die Zuschauer noch Busse zu den Parkplätzen ereichen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Links:

Redaktion: Dr. Georg J. Vigier, Kulturnetz
Kontakt                Juli 2015