Die Auffführung begrinnt mit einem krachenden Fest der Schönen, Reichen, Erlauchten. Unter ihnen auch der künftige Richard III: hässlich, verwachsen, ungeliebt, machtsüchtig, mordlustig, intrigant, skrupellos, aber auch verführerisch, schlau, gut informiert, zielgerichtet, unsentimental, effektiv, mutig, tötend. Richard lebt in einer verrotteten Gesellschaft, viele nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert, bereit für jede Mitwirkung, die ihnen nützt. Da ihm die Liebe verwehrt war, wird er zum Meister des Bösen. Lars Leidinger ist in seiner Rolle als Richard der III. nicht unsympathisch, er ist ein teilweise bemitleidenswerter Mensch, aber ein Könner der Macht. Wenn Richard III. nach einem Mord seine Zuschauer ansieht, wird klar, es musste halt so sein, ein perfekter Meister hat seine Aufgabe gekonnt erledigt, die Opfer sind ein Kollateralschaden auf dem Wege zur Macht. Richard III. ist ein ehrlicher Mensch: Er spricht alle seine Absichten offen aus.
Die Aufführung wird am Montag, dem 13. Juli 2015, ab 22:40 h auf ARTE übertragen.
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