Zwölf Künstler sitzen in
Holzfällen zusammen nach dem Selbstmord einer jungen Kollegin. Sie reden und reden, auch über die Tote. Die Gesprächsinhalte sind fast immer banal, es geht darum, das Gespräch in Gang zu halten. Doch unter der Oberfläche verbirgt sich der Hunger jedes Einzelnen, seine Person zu wahren, in seiner Rolle in der Gesellschaft akzeptiert zu werden, Misserfolge zu verdecken. Das Streben nach Erfolg in der Gesellschaft ist verbunden mit einem Verlust künstlerischer Ideale. Anpassung behindert/verhindert die Kunst.
Thomas Bernhard hat die Novelle Holzfällen als Monolog über die Wiener Gesellschaft gesschrieben. Krystian Lupa hat den Inhalt in Rollen aufgespaltet und nach Polen verlagert, wodurch deutlich wird, dass der Inhalt kein österreichisches, sondern ein universelles Phänomen ist. Indem sich die Charaktere der Schaupieler im Lügennetz entwickeln, wird die wesentliche Rolle des Schaffenprozesses deutlich: ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche, ihr "Hunger".
Das Stück ist eine beißende Satire, nicht nur über die Gespräche von Künstlern. Die Schauspieler sind hinter Gittern, in einem Glaskasten, aus dem sie bisweilen versuchen herauszutreten. |