9 Frauen und 9 Männer
kommen nackt aus gotischen Klosterbögen auf die Zuschauer zu, mit festem
Schritt, machen abrupt kehrt, gehen wieder hinter die Klostermauer und kommen
zurück. Es ähnelt einem Modelaufsteg, aber der Auftritt ist entschiedener, keine
Pause. Das Schreiten wiederholt sich wie in einer Meditation, aber es
wechselt auch ständig in den Personen, schließlich bilden die Tänzer in ihrem
Schreiten mit anderen mathematische, fast mechanische Figuren. Die starre
Haltung der Tänzer zeigt zuerst vereinzelt kleine Brüche, die Bewegungen
verlieren dann immer stärker ihre Gesetzmäßigkeit, gehen in neue Formen über.
Die Technomusik wird immer stärker, der Tanz müdet in eine Exstase aller
Tänzerinnen und Tänzer.
Olivier Dubois hat für die Choreografie eine spezielle Form gefunden: Es sind
nicht die ausgefallenen Formen sondern repetitive Darstellungen, die in
naturgewaltigen Tänzen münden. Das Glück überwindet die Tragödie (sofern es sie
gab).
Das Publikum feiert Tänzer und Choreograf mit lang anhaltenden, stehenden
Ovationen.
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